In der Psychiatrie – „Die gehört ja nach Steinhof!“

Wien, 10.11.2020

Unglaublich, aber Realität! Tatsächlich auch schon neunzehn Jahre her. Der Blick in die Vergangenheit zeigt sich von seiner absonderlichen Seite. Dort wo vieles begann, oder auch endete. Damals wusste man es nicht so genau, ob es ein Anfang oder ein Ende von dem Stück Leben war oder ist. Oft fühlt es sich völlig anders an, als es schlussendlich in der Zukunft tut. Weiterlesen

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Bitte borg mir Deine Eltern!

Das Flimmern des Fernsehers warf den Schatten der beiden Personen auf dem Sofa geheimnisvoll an die Wand. Durch das Fenster konnte man diese aneinander liegenden Köpfe nicht genau ausmachen, aber sie wirkten friedlich. Zwei Menschen, die wie so viele andere auch des Abends bewegte Bilder im TV verfolgten. Eine familiäre Szenerie, welche man wunderbar auf ein großes Gemälde pinseln könnte, gäbe es noch Maler die eine Alltagssituation wie diese auf eine Leinwand verewigen wollen. So gab es auf den ersten Blick keinen besonderen Grund warum man genauer hinschauen sollte. Nicht auf das was da im Fernsehen lief, nein auf die Zwei auf der Couch.

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The Music in me (29) [Gloria]

Die Vögel draußen konkurrieren durch ihren morgendlichen Gesang mit der Musik hier drinnen in meinem schummrigen Zimmer. Mit geschlossenen Augen lasse ich mich von den Klängen und Worten umhüllen. Eingewickelt in der wohligen Klangwolke, überlege ich,  wann ich zuletzt ein Musikalbum so oft hintereinander gehört habe. Eines jener, welche man schon blind aus dem Regal zieht. Solche wo die Covers und Booklets schon so abgegriffen sind wie das  eines oft gelesenen Buchs. Welches man immer wieder gern zur Hand nimmt und stets erstaunt über den Inhalt ist. Egal wie oft man es auch schon getan hat. Weiterlesen

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Ein Sonnenstrahl

Der Winter in unseren Breitengraden dauert verdammt lange.
Wenn ich mein Leben in die 4 Jahreszeiten umlegen würde, welche Kleidung müsste ich wählen?
Rein körperlich betrachtet, derzeit tiefster Winter. Die Seele schwankt zwischen Winter und Frühling. Heute eisig kalt, kaum Licht am Tage und ewig andauernde dunkle schlaflose Nächte. Das Morgen wieder leicht angetrieben von der Sehnsucht, kriechen frühlingshafte Gefühle in mir hoch. Sie kitzeln mich, wie das Fell meiner Katern. Lästig und dennoch wohlwollend berühren sie meine Haut und meine sensible Seite in mir. Manchmal ertrage ich diese Nähe nicht. Doch dann wünschte ich mir nichts sehnlicher als eine einzige warme Berührung. Nur ein Hauch, nur so viel, dass ich mich wieder spüre.
In einem schwarzen Loch, ganz unten in der Tiefe hocke ich. Greife nach oben. Werfe kleine Steinchen empor. „Hallo Sonne, wo bist Du?“, rufe ich. Winke und schicke zögernd Signale nach oben.
Der Winter hat auch behagliche Seiten. Die Decke unter die ich krieche. Die Zeit für mich und meine Gedanken. Die Augenblicke um Ruhe zu finden. Das Tempo zu reduzieren. Energie tanken. Weiterlesen

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The music in me (24) [k.d.lang]

An Tagen, wie diesen braucht es wieder ordentlich viel Musik. Manches Mal gilt mein Verlangen nach lauten, hämmernden und pulsierenden Tönen. Nach dem, für alle Stimmungen strapazierfähigen Van Morrison ist mir heute auch nicht. Ich benötige samtige Klänge. Musik, die sich sanft auf meine Haut legt. Sich Note für Note in mich hinein kriecht. Meine schockgefrostete Seele zum Schmelzen bringt. Gleichzeitig die Tränen einfangen in ihren kuschelweichen Melodien. Weiterlesen

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Seelsorge

Wien, 07.03.2019

„Möge seine Seele in Friede ruhen“ 

seelenruhig, seelenlos, beseelt, …

Herkunft: mittelhochdeutsch sēle, althochdeutsch sē(u)la, wahrscheinlich zu See und eigentlich = die zum See Gehörende; nach germanisch Vorstellung wohnten die Seelen der Ungeborenen und Toten im Wasser (Quelle: Duden)

Ich mache mir Sorgen, um die Seelen der Menschen. Mir tut es in der Seele weh, wenn ich das fühle. Ist mein Empfinden falsch, leiten mich meine Gedanken in die irre? Grundsätzlich vertraue ich mir, auch wenn meine Psyche angeschlagen ist. 

Für mich ist die Psyche nicht gleichbedeutend mit der Seele. 

Die Seele ist weiblich, zumindest was den Artikel betrifft. 

In der Seelsorge arbeiten vorwiegend Frauen. Helfen und unterstützen Seelen in Not. Weiterlesen

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Eine Lilie für meinen Fels

Wien, 02.03.2019

Ich weiß nicht, wie oft ich mir schon in den neun Jahren, seitdem Du gestorben bist, gewünscht habe, Du wärst noch da. Könnte Dich einfach anrufen. Stundenlang mit Dir diskutieren. Über Gott und die Welt philosophieren. Viel zu viel Kaffee in einer Nacht trinken, und noch mehr Zigaretten gemeinsam rauchen, bis wir am frühen Morgen endlich die Fenster zum lüften öffnen. Eine CD nach der anderen in den Player legen, dazwischen mit einem guten Glas Wein oder anderen hochprozentigen anstoßen. Einfach Zeit miteinander verbringen. Füreinander Dasein. Einander zuhören. Du warst ein Kleinod im XXXXXL-Format.  Weiterlesen

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