Wien, 10. Dezember 2020
Die äußeren Umstände tragen sicherlich nicht zur Verbesserung der psychischen Gesundheit bei.
Aufgrund einer persönlichen Anfrage nach meinem Wohlbefinden, sollte ich eine adäquate Antwort finden. Eine die unmissverständlich meinen aktuellen mentalen Zustand beschreibt
Die Herausforderung daran ist, unverhüllte Ehrlichkeit ohne oberflächliches Gejammere klar zu definieren. Demaskierte Gefühle.
Kein Geraunze, nur ehrliche Tränen, welche nicht Mitleid heischend an den Wangen herunterfließen. Sozusagen Zähren aus biologischem Anbau, die auf dem Boden der Depression herrlich gedeihen.
Wenn ich die äußerlichen Umstände (Corona, Temperaturen…) ignoriere, meinen Gesundheitszustand beschönige, meine Alleinsamkeit als spirituellen Rückzug betrachte, kaum stattfindende Kommunikation mit lebendigen Menschen stillschweigend hinnehme, würde ich meinen Gesamtzustand in eine noch knapp zumutbare Akzeptanz einordnen. Leicht erträglich gemacht durch selektierte Tv-Programme, Schreiben, Malen, Musik und viel Schlaf.
©Bluesanne (07.12.2020)
Nichts ist anstrengender, als immer wieder zu erwähnen, dass eine echte Depression eine Krankheit ist. Ebenso nervig, wie derzeit das Coronavirus, welches auch nicht bei allen Menschen ernsthaft als Gefahr für die Gesundheit betrachtet wird. Niemand wünscht sich in beiden Fällen der betroffene Patient zu sein.
Ich weiß nicht, ob die Depression ein ständiger Begleiter bis an mein Lebensende sein wird. Ein Bodyguard, der stets in meinem Windschatten lauert, dessen Aufgabe aber nicht zum Schutze meiner Person abgestellt ist. Vielmehr ähnelt er einem Stalker, der die Kontrolle über mich erlangen möchte. Die Angst immer wieder anzündet und mir mein Leben verleidet.
Hinweis und mein Umgang mit Depression
Depression ist nicht (immer) *pessimistisch
Ist keine schlechte *Laune
Ist keine *negative Lebenseinstellung!
Depression ist keine *Verstimmung.
Ψ
Depression ist eine ernste behandlungsbedürftige Erkrankung.
Die Symptome können nicht durch reine Willenskraft verschwinden.
Das Wort stammt von lateinisch deprimere (niederdrücken).
Das Leben wird zur Herausforderung und ist eine Qual. Das einzige was ich mir wünsche „Erlösung – ein Ende“ – Selbsttötung?
»Soll ich mich umbringen oder eine Tasse Kaffee trinken?« – Albert Camus
Wenn die Energie im Körper, wie auch in der Seele schwindet, stirbt man täglich etliche Tode.
Diese komplexe Erkrankung, welche Millionen von Menschen persönlich und als Angehörige ein Leben lang (be ) trifft,
auf knappe 10 Minuten in einem kleinen Filmchen zusammengefasst.
Garniert mit Gemalten und einer musikalischen Beilage.
Keine Sorge, dieses Video macht nicht depressiv, dazu braucht es wohl mehr als nur 10 Minuten im Leben.
Es soll vielleicht zum Nachdenken anregen, ein wenig Einblick gewähren, zur Information dienen.
PS: Da ich lediglich eine Betroffene bin, deren Psyche ein wenig verRückt ist, empfehle ich auch den Beitrag von Anna Wallner hier: Depression auf Twitter – mehr als nur traurig! zu lesen!
Meine persönlichen Erfahrungen und Empfindungen in Wort und Bild.
Die Zeichnungen entstanden im Zeitraum von 7.8.2012 bis 16.07.2013.
(„Die Frau mit den roten Haaren und dem bunten Rucksack“)
Vielen Dank!
F i l m a b !
verfasst am 14.11.2014 aktualisiert am 10.12.2020 ©Bluesanne