Wieso stehst Du täglich auf?

Zwischen zwei Terminen meiner regelmäßigen Therapiestunden, stellte ich mir die Frage:
Was treibt die Menschen täglich aus den Betten?
Wieso stehen sie immer wieder auf?
Ich habe für mich nicht allzu viele Gründe gefunden:

• Hunger
• Der Gang zum WC
• Die Katern mit Futter versorgen
• manchmal, die Neugierde
• Termin bei Amt , Arzt oder Therapeutin
• Treffen mit meiner Allerliebsten
• Nahrungsbeschaffung
Mehr ist mir dazu nicht wirklich eingefallen. Erschreckend, oder?

Trotz, meiner sonst so blühenden Phantasie.
Vielleicht liegt sie gerade im Winterschlaf. Keine Ahnung.

verfasst am 06.01.2016 ©Bluesanne

Wien, 23.10.2020

Und, wie ist das heute nach etwa 57 Monaten? Kann ich die Auswahl erweitern, finden sich noch andere Motivationen sich aus der Horizontale zu erheben? Genau betrachtet, den einen oder anderen Anreiz könnte ich hinzufügen. Manchmal ist es wohl auch mein schlechtes Gewissen, nicht den gesamten Tag ruhend zu verbringen. Natürlich ist es für ein Sonnenkind wie mich, einfacher in der warmen Jahreszeit aktiv zu werden. Es gehört schon sehr viel Disziplin dazu, so etwas wie Struktur in den Tag zu bringen.

Angesichts der aktuellen Pandemie, welche die Welt anhaltend in Schach hält ist meine Fragestellung eher ein Luxusproblem. Zumindest in meinen Fall. Wenn ich an die zahllosen Menschen da draußen denke, die sich unter wesentlich schlimmeren Ursachen dieselbe Frage stellen, dann erscheint mir meine Angelegenheit sehr klein. Unzählige Existenzen die mit einem Schlag vernichtet werden. Schlaflose Nächte angereichert voller Ängste und der immer wieder kehrenden Frage:“ Wie soll das nur weitergehen?“ Ein quälender Bumerang, der diesen Menschen tagtäglich entgegen geschleudert wird. Eine rasante Fahrt mit dem Ringelspiel, die sich anfühlt wie eine gespenstische Höllenfahrt ins Ungewisse. In ein dunkles Loch, endlos tief, Kräfte raubend bis man erschöpft einschläft und hofft am nächsten Tag wird alles wieder besser.

Hoffnung

Gestärkt mit neuer Hoffnung in den Morgen zu starten, mit einem klareren Blick auf die Sorgen und Nöte, welche einem zuvor nicht einschlafen ließen. Die Angst, sein Leben nicht mehr in den Griff zu bekommen, weil einem die Sorgen auffressen. Wie finanziere ich weiterhin all das, was ich zum Leben brauche? Wie zahle ich meine Miete, meine Heizung und all die vielen anderen Rechnungen, die sich stetig anhäufen?

So, oder ähnlich begann vor mehr als neun Jahren (2011) meine persönliche Krise in Sachen Existenz und den damit verbundenen Auswirkungen und Folgen. Bis hinein in die Krankheiten und  damit verbundenen Kollateralschäden. Andere Ursachen, aber eben eine solche Auswirkung auf das Leben.

Monetäre Kreativität

Detailliert nachzulesen auf 44 Seiten: Monetäre Kreativität! Eine emotionale Reise in den Abgrund und der Kampf zu überleben. Mai 2011 - März 2013

In der Rückschau betrachtet eine grausame Zeit, welche mich sehr geprägt hat und ich daher die Situation vieler Menschen, die nun ebenso verzweifelt sind, wie ich damals, besonders gut nachfühlen kann. Ich wünsche ihnen viel Kraft und Energie. Mögen wir alle gestärkt aus dieser Scheißcoronakrise rauskommen. Vor allem aber überleben und wieder Freude am Aufstehen erlangen.

Bluesanne

Bluesanne

Künstlerin
*Alltagsphilosophin - *Philanthropin - *Autodidaktin - *MusikConnaisseuse
verfasst am 06.01.2016 aktualisiert am 24.10.2020 ©Bluesanne

23:06:10 2023-09-19

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